Sabine Piarry bezeichnet sich selbst als Vernetzungspezialistin und schreibt auf Ihrer Webseite sehr intensiv über das Netzwerken und Webinare. Ich habe Sie heute zum Blog-Interview gebeten und bin sehr stolz, dass Sie Raum und Zeit in ihrem vollen Terminkalender für unsere Blog-Parade als Plädoyer für Webinare findet.
Worum soll es in diesem Interview gehen – es geht um Webinare und die Einladungskultur. Im Herbst 2013 stellte Frau Piarry in einer kostenfreien Webinar Roadshow die gängigsten Webinarplattformen vor. Mit Begeisterung habe ich mir viele der Beiträge durchgelesen und mir einige der Videoaufzeichnungen angesehen. An einer Stelle sagt Sabine Piarry sinngemäß: „Webinare sind alle einem Auto ähnlich – es gibt die Kamera, den Chat, die Präsentationen – wir müssen uns auf jeder Plattform nur kurz neu orientieren.“
Diesen Gedanken habe ich weitergedacht. Neben der Kamera, der Präsentation und dem Chat gibt es über all auch automatische Einladungsfunktionen. Unser Netzwerk können wir auf fast allen Plattformen mit wenigen Klicks zu unseren Webinaren einladen. Da Sabine Piarry sich auf Webinare und Netzwerken konzentiert stelle ich Ihr heute 3 Fragen zur Einladungskultur zur Webinaren.
Blog-Interview mit Sabine Piarry – der Vernetzungspezialistin
Werte Frau Piarry in einem Ihrer Beiträge las ich, dass Sie ein Netzwerk von 500 + empfehlen um zu Webinaren einzuladen. Wie kommen Sie auf diese Zahl und warum macht es erst ab 500 + da Sinn? Werden wir so nicht schnell als Jäger und Sammler bezeichnet – gerade auf Xing?
Ohne auf Wertschätzung zu verzichten: viele Kontakte bedeutet auch höhere Sichtbarkeit und das brauchen wir gerade bei Webinaren. Anders als bei Seminaren verspüren viele Menschen den Wunsch, Webinare mit vielen Teilnehmern zu füllen: Die Organisation ist wesentlich einfacher und kostengünstiger für ein Webinar als eine Präsenzveranstaltung und bei großer Nachfrage mehr Plätze anzubieten bedeutet im schlimmsten Fall lediglich ein Upgrade für einen größeren Webinarraum. Meine Erfahrung zeigt, dass gerade beim Durchstarten nur ein Teil der Menschen im eigenen Netzwerk webinaraffin sind, also erst einmal zögerlich sind. Das ergibt sich erst später, da Webinarteilnehmer gerne auch Kontaktanfragen stellen und damit erhöht sich die Webinarakzeptanz im eigenen Netzwerk.
Wenn das eigene Netzwerk klein ist – bei 500 Kontakten spreche ich heutzutage von klein – sollte man Webinare auch nur in kleinem Rahmen – bis zu 10 oder maximal 20 Personen – andenken. Diese Teilnehmerzahl eignet sich perfekt für den Einstieg.
Ich selbst bin in verschiedenen Netzwerken unterwegs und erhalte oft Einladungen zu Webinaren, wohlgemerkt zum selben Webinare auf allen oder in vielen sozialien Netzwerken. Haben Sie einen Tipp für Webinaranbieter, wie wir respektvoll und ohne doppelte Einladungen unsere verschiedenen Netzwerke zu unseren Webinaren einladen können. Ich selbst bin da sehr zurückhaltend und lade im Moment nur über die Plattforminterenen (Edudip) Möglichkeiten ein.
Das ist eine Gratwanderung mit den Einladungen, denn viele Einladungen gehen in der Informationsflut unter. Mein Tipp: Qualität statt Quantität. Ein guter Ausschreibungstext, der Fragen der Leser beantwortet, ein Titel, der den Nagel auf den Kopf trifft und auch das Unterbewusstsein anspricht. Und lieber ein kleines Video als Teaser machen und diese Informationen gut platzieren als überall wie wild zu posten.
Mein Tipp zu XING oder Facebook: Wohin passt Ihre Einladung besser? Entscheiden Sie sich entweder für XING oder Facebook, keinesfalls in beiden Kanälen parallel einladen, denn das nervt wirklich. (Anmerkung JTG – Hier noch ein Tipp zur Webinarvermarktung)
Mit Ihrer Erfahrung auf den unterschiedlichen Webinar-Plattformen und den vielen verschiedenen Webinaranbietern, wo sehen Sie Webinare heute. Sind Webinare Alternativen in der Weiterbildung geworden oder dienen sie vorrangig der Akquise? Wie sieht Ihre Prognose aus?
Ganz klar geht die Reise in die virtuelle Welt. Wir bemerken einen weiteren Rückgang und eine schwierigere Vermarktung der Präsenzseminare, auf der anderen Seite werden die virtuellen Möglichkeiten noch nicht in vollem Umfang angenommen. Man könnte sagen, dass wir uns momentan selbst ausbremsen, was Weiterbildung anbelangt, sowohl von Anbieter- als auch von Teilnehmerseite. Deshalb ist es wichtig, sich mit den neuen Möglichkeiten ganz entspannt vertraut zu machen. Das war mein Anliegen der Webinarfuchs-Roadshow, die für alle kostenfrei zur Verfügung steht.
Frau Piarry Sie bieten professionelle Webinarstarthilfe an, was kann ich mir darunter vorstellen und für wen lohnt sich dieser Service?
Professionelle Webinarstarthilfe ist für alle sinnvoll, die bereits Erfahrung mit Präsenzseminaren und Vorträgen haben. Guter Redefluss, ansprechende Präsentationsfolien und inhaltlich knackig auf den Punkt kommen hilft beim Durchstarten. Ich berate, welches Thema die größte Akzeptanz bei Webinaren hat. Dann haben wir nur noch die Umstellung der Inhalte auf das neue Medium wie die Interaktionen mit den Teilnehmern an passender Stelle und die Technik – das darf geübt werden. Beim Webinarstart gibt es viele Stolperfallen wie der richtige Umgang mit dem Zugang zum Webinar und anderes mehr, wo ich meinen Kunden erspare, diese Fehler alle selbst auszuprobieren ;-).
Vielen Dank für Ihre Einsichten Frau Piarry. In einem Ihrer Kommentare zur Roadshow spielten Sie mit dem Gedanken die Roadshow 2014 neu aufleben zu lassen, gibt es dazu schon Konkretes? Falls ja wo kann ich mich darüber informieren?
Ich kann mir vorstellen, dass die Webinarfuchs Roadshow im Herbst 2014 weitergeht mit einer neuen Etappe. Lassen wir uns überraschen, was der Markt für uns an Neuigkeiten bereithält bis dorthin. Aktuell informiert über neue Etappen und die wichtigsten Webinarplattformen im Überblick gibt es hier:
http://www.sabine-piarry.com/webinare/
Schöner Blog, liebe Frau Torma. Bei der Blog-WM habe ich für Sie gestimmt :-).