Im Rahmen der Vorbereitung meiner Blog-Parade habe ich mir auch verschiedene Plattformen angeschaut oder noch einmal neue besucht. Dabei kam die Idee auf die Betreiber bzw. Gründer der Plattformen anzusprechen und um Interviews zu bitten. Eines hat sich hier verwirklicht.
Erfahren Sie nun im Interview mehr über Torsten Kämper den Gründer von edudip und seine Visionen für die Zukunft..
Für die Edudip GmbH startet 2014 bereits das fünfte Geschäftsjahr. Herr Kämper bitte verraten Sie meinen Lesern, mit welcher Vision Sie im Januar 2010 ans Werk gegangen sind. Was wollten Sie erreichen?
Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergangen ist und ich erinnere mich noch sehr gut an die ersten Tage. Nach einer kurzen Marktanalyse war ich damals fest davon entschlossen, dem bis dahin unübersichtlichen und äußerst komplexen Thema die notwendige Abhilfe zu schaffen. Also folgten die Unternehmensgründung, Planungsphase und ein zügiger Launch der Plattform.
Die Idee eines einfachen Systems, das auch wirklich jeder benutzen kann, fand sofort enorm großen Anklang. So etablierten wir uns recht zügig als führende Plattform in D-A-CH und mussten schon sehr früh skalieren. Dies zeigte uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Mittlerweile sind auf edudip über 8.000 Online-Trainer registriert, welche bis dato über 50.000 Webinare veranstaltet haben, davon allein 31.000 im Jahr 2013 und über 7.000 im Januar 2014.
Und sind Sie angekommen? Haben sich Ihre Visionen erfüllt oder gibt es heute neue Sterne, nach denen Sie greifen?
Ich denke wie in vielen anderen Branchen wird es auch bei uns nie einen fertigen Zustand geben. Vielmehr werden wir die Plattform auch in Zukunft immer weiter verbessern, vereinfachen und an die stetig wachsenden Ansprüche anpassen. Die bisherigen Erfolge und unzähligen positiven Rückmeldungen motivieren uns edudip immer weiter zu perfektionieren und noch bekannter zu machen.
Mittlerweile gibt es in Deutschland einige Plattformen für Webinare. In Ihrem Firmennamen steckt „Edudip“ – wofür steht dieser Name und welche Bedeutung hat er für Sie?
Der Name edudip setzt sich aus den Wörtern ,,education”, also Bildung, und ,,dip” für eintauchen zusammen. Er sollte verdeutlichen, dass wir mit der Idee zur Plattform edudip das Ziel hatten, andere Menschen zusammenzuführen. edudip bietet alle Voraussetzungen, um sein Wissen zu vertiefen bzw. darin einzutauchen.
Was die anderen Plattformen in Deutschland betrifft, bin wirklich sehr froh über die wachsende Vielfalt an Webinar-Plattformen. Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft und ist es ein sicheres Indiz für einen Wachstumsmarkt. Zudem freute es mich, dass die bis dahin fast ausschließlich amerikanischen Systeme nun endlich ernstzunehmende Konkurrenz aus Deutschland bekommen.
In einigen Xing-Profilen lese ich sinngemäß heute häufig – „Netzwerken ja – Einladungen zu kostenlosen Webinaren von selbst ernannten Experten nein danke“. Stimmen Sie zu, dass es eine Webinarschwämme gibt und das viele Veranstalter Webinare „missbrauchen“? Missbrauchen, in dem Sinne, dass es nicht um Wissensvermittlung geht, sondern um Akquise.
Da stimme ich Ihnen voll zu und ich bin der Meinung, dass sich an dieser Nutzungsart auch in Zukunft nicht viel ändern wird. Dieses Medium ist ja immerhin prädestiniert für die Akquise und somit haben diese Experten auch Ihre Daseinsberechtigung.
Vielmehr sehen wir es als unsere Pflicht, gerade die Inhalte zur reinen Wissensvermittlung zumindest auf dem edudip Marktplatz viel deutlicher in den Vordergrund zu stellen. Daran arbeiten wir zurzeit u.a. auch mit Hochdruck.
Bitte geben Sie meinen Lesern einen Tipp: Woran erkennen interessierte und wissbegierige Besucher auf Edudip „gute“ also „lehrreiche“ Webinare. Auf welche Kriterien sollten potentielle Teilnehmer achten, wenn Sie sich ein Webinar aussuchen?
Wie gerade erwähnt, werden wir in Kürze einen besonderen Fokus auf das immens wachsende Webinar-Angebot auf dem edudip Marktplatz werfen. Deshalb wird es bald neue, festgelegte Richtlinien für Webinare geben, die für den Marktplatz freigeschaltet werden sollen. Damit soll z.B. erreicht werden, dass ,,gute” oder ,,lehrreiche” Webinare nicht in der Menge an Verkaufswebinaren untergehen. Die verschiedenen Kategorien werden noch deutlicher getrennt, sodass wir die Themenbereiche des Marktplatzes neu sortiert und überarbeitet haben. Außerdem arbeiten wir zurzeit an einem Konzept, um die Trainer auf edudip zu schulen, sodass sie alle Hilfsmittel an die Hand bekommen, um erfolgreich Webinare anzubieten.
Potentielle Teilnehmer haben natürlich auch selbst Möglichkeiten sicherzugehen, ein qualitativ gutes Webinar zu buchen. So ist die offene Bewertungsfunktion auf edudip doch ein transparentes Hilfsmittel sich über Erfahrungen anderer Teilnehmer zu informieren. Neben der Bewertungsfunktion können natürlich auch eine attraktive Gestaltung der Akademie oder der Expertenstatus mögliche Zeichen für ,,gute” Webinare sein. Teilnehmer sollten außerdem in der Beschreibung des Webinars darauf achten, dass die Zielgruppe und die Ziele des Webinars genau definiert sind.
Weiterbildung ist gerade in der Zeit von Fachkräftemangel und hohen Nebenkosten ein rares Gut geworden. Wenn wir uns nun Webinare als Weiterbildungsmöglichkeit anschauen – ist diese Art der Fortbildung in den Unternehmen angekommen? Bieten wir Veranstalter eine Qualität und ein Themenspektrum an, dass Unternehmen die Gewissheit gibt, dass Webinare als sichere Weiterbildungsleistung ernst zu nehmen sind?
Die Weiterbildung mithilfe von Webinaren ist auf jeden Fall in den Unternehmen angekommen. Viele Unternehmen nutzen mittlerweile unsere Plattform, teilweise um an Webinaren teilnehmen zu können, aber sehr oft bieten sie auch ihre eigenen Online-Seminare an. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage von Unternehmen, bieten wir in Kürze eine neue, komplett überarbeitete Business-Lösung an. Dabei erhalten Unternehmen ihre eigene Plattform, auf der sie Webinare veranstalten und vermarkten können.
Wenn Sie jetzt 3 Wünsche frei haben, was wünschen Sie sich am meisten von den Veranstaltern auf Edudip, welche Wünsche geben Sie an die Teilnehmer und deren Arbeitgeber mit und was wünschen Sie sich, dass die Technik bald ermöglicht?
Für Einsteiger, die einmal erfolgreiche Online-Trainer werden möchten, wünsche ich mir, dass die Scheu vor dem ersten Webinar abnimmt und sie sich stets gut darauf vorbereiten. Zu dieser Vorbereitung zählt zum Beispiel die frühzeitige Durchführung eines Systemchecks, bei der wir natürlich gerne helfen. Auch eine inhaltliche Vorbereitung, die Anfertigung von Folien oder Vorbereitung auf mögliche Fragen können das erste Webinar erheblich erleichtern. Wenn neue Online-Trainer sich diese Tipps zu Herzen nehmen, werden sie sicherlich gute Erfahrungen machen und dies ebnet einen sicheren Start in die Welt der Webinare.
Für Teilnehmer oder deren Arbeitgeber wünsche ich mir, dass sie dieser Fortbildungsmöglichkeit offener gegenüberstehen und sie für sich oder ihr Unternehmen entdecken. So können sie die Vorteile dieser Alternative zu Präsenzseminaren genießen.
Mein Wunsch in Bezug auf die Technik ist es, dass zunehmende Bandbreiten für die wachsenden Ansprüche unserer Trainer und Teilnehmer eine problemlose Nutzung der Plattform ermöglichen, sodass es weniger durch schwache Bandbreiten verursachte Probleme bei der Durchführung von Webinaren geben wird.
Danke für das Interview Herr Kämper.
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