Weihnachten ist vorbei und die Zeit der Weihnachtsansprachen vom Chef auch.
Einige werden sagen „Bloß gut!“ Andere, „Oh wie schade“. Dennoch, die richtige Ansprache bringt mehr Mitarbeitermotivation als viele kleine kostspielige Gehaltserhöhungen.
Die Ruckreden dieser Welt
Alle Welt, zumindest das ZDF in ihren Reportagen erwarteten gestern eine Ruckrede von Guidow Westerwelle. Eine Rede, die alle mitreißt und neuen Schwung, neue Motivation in die Reihen der Parteimitglieder schickt. Nun zu dieser Ruckrede kam es nicht.
Verwundert mich auch nicht, denn sie passt so gar nicht zum öffentlichen Charakter von Guidow Westerwelle.
Dennoch die Diskussion um die Ruckrede hat mich dazu animiert Ihnen fünf Motivationstipps sprachlicher Natur mit auf den Weg zu geben.
5 Tipps Motivation durch angemessene Rhetorik
1. Neujahrstoast – der Motivationsschub für Mitarbeiter
Am Montag geht es in vielen Betrieben nach den Feiertagen und der Zeit zwischen den Tagen wieder richtig los. Richtig los, heißt alle sind aus den letzten Feiertagen wieder da, Urlaubstage sind vorbei und der Alltag hat uns wieder.
Weiter wie bisher wird es da bei vielen heißen. Ich rufe heute dazu, das zu ändern. Vergessen Sie Listen mit Dingen, die sie dieses Jahr anders machen wollen oder wie Sie Ihr Verhalten tranieren wollen.
Bei der ersten Besprechung des neuen Jahres oder beim ersten gemeinsamen Kaffee in der Teeküche oder bei jeglichem ersten Zusammenkommen mit Ihren Mitarbeitern – bringen Sie einen Toast auf das neue Jahr aus. Bedanken Sie sich für Vertrauen, Zusammenarbeit, Herausforderungen, neue Ideen, Treue und allem anderen was Ihnen einfällt
2. Neujahrstreffen – ein Häppchen für Kunden und Kooperationspartner
Am 20.01.2011 bin ich in Berlin bei einem meiner Kunden. Es wird zum Neujahrstreff geladen. Es gibt eine Einladung an alle Auftraggeber, Subunternehmer, Architekten, Freiberufler und auch ehemalige Mitarbeiter. Der Chef und seine Familie lädt persönlich ein. Alle aktiven Mitarbeiter beteiligen sich an den Vorbereitungen und für 4 Stunden am Nachmittag steht das Büro still und alles andere auf dem Kopf.
Meist so gegen 17 Uhr gibt es dann ein paar einfache, aber sehr wirkungsvolle Worte des Hausherren. Ein Häppchen guter Wünsche, des Dankes und der Vorfreude auf weitere Projekte wird in die Runde gereicht und mit einem Gläschen begleitet.
Diese Art des fast zwanglosen aufeinander Treffens ist Netzwerken pur und vor allem Motivation in Höchstdosierung. So kurz vor Weihnachten hätte ich mich nicht noch zu einer weiteren Weihnachtsfeier aufmachen wollen. Allerdings ein heller und freundlicher Nachmittag im Berliner Januar – darauf freue ich mich nun schon seit Jahren sehr. Meine Motivation für diesen Kunden wieder alles zu geben, ist bereits stark gestiegen. Es ist schön Menschen als Kunden zu begleiten, die auch geben und nicht nur nehmen, wie es in Dienstleistungen so oft so üblich ist.
3. Positiv lebt länger
Das Glas schmeckt halbvoll viel besser als halbleer. Achten Sie in Ihren Formulierungen darauf Dinge beim Namen zu nennen und nur von
Handlungen zu sprechen, die ausführbar sind. Ein Beispiel aus diesen Text, so lautete meine erste Formulierung: Vergessen nicht, keine Listen anzulegen mit ihren guten Vorhaben. Genauer und positiver klingt es so: „Vergessen Sie Listen mit Dingen“. Benutzen Sie Vollverben und vergessen Sie „Kein und Nicht“.
Bemühen Sie Dinge anzusprechen, die sich in die Tat umsetzen lassen zum Beispiel:
„Vergiss nicht die Autoschlüssel, wenn du rausgehst.“
Die Schlüssel fallen uns dann mit Sicherheit erst wieder an der Autotür ein. Besser prägt sich beim Hörer ein:
„Nimm die Autoschlüsselvom Tisch bevor du zum Auto gehst.“
Bei der ersten Variante benötigt unser Gehirn einfach so viel länger um es zu decodieren. Machen wir es doch unseren Gehirnen und denen unserer Zuhörer einfacher.
4. Fördern Sie Kommunikation in Ihrem Unternehmen
„Die fünf Säulen einer Begeisterungskultur“ ist ein Onlinetext von Ralf R. Strupat. In diesem Ratgeber empfiehlt er den „Ständigen Austausch und Kommunikation“ für Mitarbieter.
Dieser Empfehlung schließe ich mich an. Die traditionelle Rhetorik empfiehlt jedoch immer die Angemessenheit – das „aptum“. Daher rate ich Ihnen sich genau zu überlegen in welchem Bereich sie die Kommunikation Ihrer Mitarbeiter fördern wollen. Sei es eine Besser Präsentationsroutine, effizientere Besprechungsverhalten, kundenorientierte Beratung oder bessere Kritikfähigkeit. Egal in welchem Bereich Sie das Kommunikationsverhalten Ihrer Mitarbeiter verändern wollen, geben Sie Richtlinien vor und seien Sie ein lebendes Beispiel. Wenn Sie bei der Erstellung dieser Verhaltensweisen Unterstützen benötigen, dann nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf.
5. echtes Lob ist besser das der tägliche Schulterklopfer
Lob und Anerkennung – wer hört diese beiden Dinge nicht gern und häufig. In meiner Tätigkeit habe ich jedoch auch leitende Mitarbeiter kennengelernt, die immer und jeden Tag alle loben und beglückwünschen zu ihrer tollen Arbeit. Mein Urteil – total übertrieben und unangemessen.
Meine Empfehlung – geben Sie ein ehrliches Lob und zeigen Sie Anerkennung für außergewöhnliche Leistungen Ihrer Mitarbeiter und Kollegen. Wenn unsere Arbeit wertgeschätzt wird, geht sie vielen von uns leichter von der Hand. Versuchen Sie es einfach einmal und teilen Sie echte Anerkennung von Leistung und Lob für außergewöhnliche Arbeiten. Motivation dieser Art ist effektiver und bringt Sie schneller ans Ziel als jede Art der Manipulation. Das ist das gute an angemessener und wohldosierter Rhetorik.
Fazit
Setzen Sie Ihre Sprache bewusst und zielgerichtet ein. Nutzen Sie die Macht der Veränderung durch intrinsische Motivation. Ihre Worte, Ihre Gestik, Ihre Mimik und Ihre Körpersprache besitzen eine starke Überzeugungskraft. Nutzen Sie diese heute und jeden Tag danach.