Der erste Eindruck zählt, der Letzte bleibt – Günther Netzer geht! Welcher Eindruck bleibt?

Die ARD verkündet – Günther Netzer geht – Scholl kommt.

„Der erste Eindruck zählt, aber der Letzte bleibt!“ Welcher Eindruck bleibt von Günter Netzer?

Wer in die Öffentlichkeit geht, setzt sich der Kritik aus

Das in der Öffentlichkeit stehende Personen schnell in die Kritik geraten, ist Günther Netzer wohl seit Langem bewusst gewesen. In einem älteren Spiegelinterview spricht er sehr freizügig über seine Rolle in und mit den Medien. Auch der Schritt als Kommentator zu arbeiten, wird hier beleuchtet.

Was mir bisher nicht bewusst war, das sei der Tatsach geschuldet, dass Fußball nicht mein Leben bestimmt, ist, das Netzer sehr bewusst in die Medien ging und sich dort behauptet. Sein Auftreten in der ARD als Fußball-Experte, spiegelt das so gar nicht wieder. Ich schreibe davon warum er nicht so sehr ankommt.

 

Twitter zerfleischt Netzer bei der WM 2010

Während der Übertragungen der deutschen Spiele liefen unzählige Kommentare zu Netzer und Delling über das Twitterland. Aus meiner Sicht waren die meisten Kommentare negativ und ließen kein gutes Haar an Netzer.

Bemängelt werden:

  • die Frisur
  • das er nicht lacht
  • zu lange verschachtelte Sätze
  • langsame Sprechweise
  • wenig Humor
  • harsche Kritik am Team
  • per Sie mit langjährigem Gesprächspartner
  • steif und verschlossen

Alles in allem wohl etwas sehr bieder und einer Zeit verhaftet, die viele Twitterleser und Schreiber nur aus Erzählungen kennen. Halt eine Legende, die erzählt.

Moderene Medien und Zuhörer verlangen nach mehr

In einer Zeit von BigBrother und schnelllebigen Klips erwarten die meisten Zuschauer jedoch etwas fetziges, modernes und vor allem schnelles.

Nun das bietet Günter Netzer mit Sicherheit nicht. Dennoch, in seltenen Moment zeigt uns Günter Netzer ein ganz anderes Gesicht, eine Lockerheit und Freude am Kommentar, die vielen oft fehlt.

Verlorene Wette aus  „Wetten dass..“ Hier löst Günter Netzer seinen Wetteinsatz ein

Eine von Herzen kommende Emotion, wenn es um die Vuvuzelas geht!

Im Spielgelinterview bestättigt Netzer, dass er sich vor den Kameras unwohl fühlt:

SPIEGEL ONLINE: Im Gespräch mit Ihrem Sparrings-Partner Gerhard Delling wirken Sie oft spröde und verschlossen, zum Teil sogar etwas gehemmt. Ist das der echte Netzer?

Netzer: Das haben Sie richtig beobachtet. Ich verstelle mich nicht, ich spiele keine Rolle. Ich kann nur so sein, wie ich bin. Das Medium Fernsehen hatte für mich vor allem in der Anfangszeit auch etwas Unheimliches. Ich hatte großen Respekt vor der Kamera. Das zu sagen, was ich sagen wollte, erforderte schon all meine Konzentration, zu einer bewussten Mimik oder Gestik war ich überhaupt nicht in der Lage. Die Leute auf der Straße haben gesagt: „Herr Netzer, lachen Sie doch mal!“ Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich im Fernsehen nie lache. Ich konnte dort sprechen, wie ich sonst spreche, wirkte aber wie ein spröder, unlustiger Mensch.

Vielleicht wäre eine Zusammenarbeit mit einem Radio dann der bessere Weg gewesen? Wer die Kamera nicht mag, wird auch nicht mit ihr spielen. Ich denke, dass die Konzentation auf das „Was“ hier das „Wie“, weil Angst vor dem „Wie“ eindeutig übertrumpft.

Alternative Vorgehensweise

Ich empfinde es als sehr bedauerlich, dass weder eine Größe wie Netzer noch die ARD den mutigen Schritt gingen, sich dem Problem „Stage fright“ oder Lampenfieber  zu stellen.  Wikipedia gibt einen ersten Eindruck, was die Gründe für Lampenfieber sind. Die deutsche Übersetzung mit Lampenfieber liegt neben des Puddelskern. Es ist mehr als nur Lampenfieber.

Die alternative Vorgehensweise, sieht so aus, dass der Umgang mit der Kamera und den Geschehnissen trainert wird. Jeder angehende TV Journalist durchläuft dieses Training. Sportskanonen aber, von denen wird erwartet, dass sie sofort und von sich selbst aus mit der Kamera und allen Konsequenzen umgehen können. Falsch gedacht. Hier wäre und in vielen anderen Fällen ist, es angebracht Co-Kommentatoren zu schulen und sie auf die die Aufgabe eines Kommentators vorzubereiten.

Armutszeugnis für ARD & Co.

Günter Netzer ist nur eine Beispiel, auch Jürgen Klinsmann stände eine Medientraining gut. Die Zielgruppe und das Medium, mit dem sich sportliche Kommentaren messen müssen, ist komplett anders aufgestellt als die Ansage vor Interview Kameras direkt nach dem Spiel oder in Pressekonferenzen.

Für mich stellt sich ARD & Co. ein Armutszeugnis aus, wenn Sie anerkannte Sportler ohne Vorbereitung oder zu mindest mit nicht sichtbarer Medienkompetenz Millionen von Zuschauen zu muten.

Positive Beispiele sind hier geradezu Boris Becker und Olver Kahn – vor Ihrer Medienlaufbahn einfach nur zum weghören – dann aber fast ein Ohrenschmaus.

Vorher:

Nacher:

Becker Vorher

Leider habe ich keine älteren Interviews von Becker im Internet gefunden, da hat wohl jemand sehr gut aufgeräumt. Wer ältere Videos hat, kann diese hier gern im Kommentar nachreichen.

Becker Nacher:

Es lohnt sich, an seinem Auftritt vor Medien zu üben, nicht nur als Sportskanone.

Für mich bleibt eine letzter Eindruck von Günter Netzer, das sich einbrennt:

  • falsche Zeit im TV
  • Rheinländer sprechen nicht schnell genug fürs TV
  • Analysen fesseln weniger als Kommentare
  • auch ein „Sie“ kann über Jahre bestehen bleiben
  • das Äußere wird noch immer mehr wahrgenommen als das Wort
  • ängstliche Körpersprache und eine Gefühl von „ich gehör hier nicht her“
  • Kontrolle führt nicht immer zum Sieg
  • wir können nicht alles kontrollieren und dabei locker bleiben
  • für viele ist es ein Abschied, der zu spät kommt

Weitere Blogbeiträge, die sich mit Netzer beschäftigen:

http://kreuzwortfeuer.wordpress.com/2010/06/25/not-gegen-elend/

Günter Netzer verabschiedet sich als Fußball-Kommentator .

Günter Netzer verabschiedet sich als Fußball-Kommentator | De Re

Die 10 absoluten Highlights im Leben des Günter Netzer von Volker .

Duell am Donnerstag: Medien

Expertengespräch: Es lebe Günter Netzer! – YiGG.de

Meedia: Warum Oli Kahn der beste neue Netzer is

 

 

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Judith Torma Goncalves ist die Rednermacherin. Die Rhetorik ist ihr Herzensthema. Als Schulsprecherin erste Auftrittserfahrungen, als AuPair den Faible für Debatten entdeckt und im Studium der Rhetorik ein Zuhause gefunden.

Seit 2003 arbeitet die Rednermacherin als Dozentin, Trainerin und Beratering

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