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April 10, 2012

Den Weichmachern auf die Schlichen kommen – Klartext sprechen – #Rhetorikübung

Wir haben uns angewöhnt, unsere Sprache weich zu waschen!

In den letzten Jahren habe ich verstärkt beobachtet, wie sich viele Menschen immer neutrale und indirekter ausdrücken.

Das geht bis in den Kindergarten und die Schule „Das macht MAN aber nicht so!“

In früheren Beiträgen verwies ich immer mal wieder auf die Weichmacher.

„MAN“ ist in meinen Augen der beliebteste Weichmacher in unserem heutigen Sprachgebrauch. Das klingt fast schon wieder hoheitlich. Fastschonwieder ist auch ein Weichmacher par excellence.

Neue Rhetorikübung

Mit dem heutigen Beitrag starte ich eine neue Reihe der Rhetorikübungen. Nachdem ich in den letzten Monaten verstärkt auf Rhetorikübungen mit Adjektiven und Zungenbrechern setzte, kümmern wir uns in den nächsten Übungen um Weichmacher.

Wie heute, so werde ich einmal pro Woche einen Beispielsatz oder eine Beispielkonversation unter die Lupe nehmen, in dem es von Weichmachern tummelt.

Das aktuelle Beispiel fand ich vor einiger Zeit auf Facebook. Der Karrierebibel folge ich auf fast allen Kanälen. Im Blog, auf Twitter & Facebook. Gut es fehlen einige wenige, aber wer nimmt das schon so genau?

Folgenden Weichmacher-Satz fand ich dort:

[important]Gut, man weiß das eigentlich – aber man kann es auch nicht oft genug sagen…[/important]

Aufgabe für die Rhetorikübung ist es, diesem Satz in Klartext-Sprache wiederzugeben. Konkret fordere ich Sie werte Leser auf die Kommentarfunktion zu nutzen, um die Weichmacher auszuspülen.

Für dieses erste Übung gehe ich mit gutem Beispiel vor.

So lautet eine Variante der selben Aussage

[important]Gut, dessen bin ich mir bewusst. Wiederholung ist gut, also noch mal…[/important]

Weitere Alternativen sind wünschenswert, daher auf in die Tasten und mit gewaschen. Wir spülen so lange, bis kein Weichmacher mehr in dieser Aussage zu finden ist.

Rhetorikübung zum Mitmachen

Stolpern Sie in Ihrem Sprachgebraucht oder in Zeitungen, der Werbung oder anderen Beiträgen über Sätze oder Aussagen, welche vor Weichmachern sprotzen und kaum mehr zu verstehen sind? Dann freue ich mich über Ihren Kommentar und einem Hinweis zum Weichspüler-Deutsch.

Hier gehts zum Grundwissen über Weichmacher

Bullshit-Bingo

Positiv Formulieren

Weichmacher schwächen Überzeugungskraft

Den Weichmachern auf die Schliche kommen….

 

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Rednermacherin - Judith Torma


Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

Your Signature

  1. Was Sie – wie ich finde – bei dem Beispiel übersehen: Das „man“ ist in diesem Fall ein bewusstes Stilmittel (was auch an dem „eigentlich“ deutlich wird). So klingt Ihre Variante leider recht humorbefreit und so gar nicht mehr selbstironisch, dafür oberlehrig.

    Grundsätzlich stimme ich aber zu, dass „man“ häufig zu unbestimmt ist und leichtfertig verwendet wird.

    1. Weichmacher als Stilikone, das ist in der Tat eine Überlegung wert! Ob die Selbstironie auf diese Weise jedoch deutlich wird? Mh ich weis nicht ich weis nicht

      In meinen Augen sehe ich Ironie – egal ob selbstbezogen oder anderweitig – im geschriebenen Wort als eine äußest komplexe Angelegenheit. Vor allem schwierig in der Umsetzung. Für mein Verständnis ist das Satzfragment – Eigentlich weiss man das ja – weit entfernt von der Ironie. Es klingt eher nach: – jaja red mal schön, ich tu eh was und wie es mir gefällt.

  2. Auch die Rechtschreibung in öffentlichen Texten lässt oft zu wünschen übrig, das kann ich auch gar nicht oft genug sagen, obwohl viele sich dessen bewusst sind und andere stets gern kritisieren.

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