Rhetorik hat viel mit Kultur zu tun, mit Redekultur. Aus diesem Grund empfehle ich Vorgesetzten eine feste Redekultur einzuführen, vorzuleben und weiterzuentwickeln.
Vorgesetzte sind auch immer Rohmodell – Stilikone, Mutmacher und redende Menschen. Aus meiner Erfahrung in der Führungskräfteschulung empfehle ich daher 10 einfache Schritte hin zu einer besseren Redekultur
10 Schritte zur besseren Redekultur
Etablieren Sie eine eigene Redekultur in Ihrem Arbeitsgebiet. Schaffen Sie so feste Regeln und Freiräume, in der Rhetorik bewusst und zielorientiert eingesetzt wird.
Schritt 1:Schenken Sie Ihren Mitarbeitern 30 Minuten uneingeschränkte Aufmerksameit pro Woche
Viele Meetings werden überzogen; die Kaffeepause zieht sich in die Länge, die zehnte Unterbrechung am Tag läßt Sie aufstöhnen. Vermeiden Sie diese Zeitdiebe, in dem Sie Ihren Mitarbeiter 30 Minuten Ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit schenken.
Der Vorteil dabei ist, dass Sie konzentriert an wichtigen Themen arbeiten; zum Beispiel der Wochenplanung, spezielle Projekte, Kundenbetreuung, Innovationsthemen aber auch persönliches und bewegendes.
Viele Menschen haben den Wunsch und das Bedürfnis sich auszutauschen, erfüllen Sie dieses Bedürfniss aber nach Ihren Regeln – so schaffen Sie Freiraum für andere Aufgaben.
Übrigens, wenn es mal weniger zu bereden gibt, dann reichen auch 20 oder 15 Minuten aus.
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Schritt 2 Hören Sie genau zu und stellen Sie Sinnfragen um Ihre Mitarbeiter zu verstehen
Hören, zu hören, verstehen…eine wichtige Aufgabe für jeden Redner und für die Redekultur.
Stellen Sie Sinnfragen so vermeiden Sie Missverständnisse. Wiederholen Sie das Gehörte mit eigenen Worte und geben Sie etwas eigenes dazu. Anstatt von eigenen Erlebnisse zu berichten stellen Sie Detailfragen und lassen Sie sich Beispiele geben.
Vieles läßt sich auch zwischen den Zeilen lesen, bzw. hören. Tonlage, Tempo und Pause verraten sehr viel über das Gesagte.
Schritt 3 Fördern Sie die (Sprach-)Talente Ihrer Mitarbeiter
Jeder Mensch ist anders, auch in seiner Sprache und in seinem Sprechverhalten. Einige Menschen explodieren, wenn Sie eine Präsentation vor 300 Zuhörern geben und blühen dabei auf – andere stottern vor sich hin.
Beobachten Sie Ihre Mitarbeiter und vergeben Sie die Aufgaben je nach Talent – wer gut schreiben kann, sollte schreiben, wer gut präsentiert, sollte gut präsentieren. Wichtig ist dabei auch die Abwechslung und die Herausforderung mit neuen Aufgaben. Ich empfehle Ihnen die Talente Ihrer Mitarbeiter nach Talent zu fördern und in Absprache neue Aufgaben hinzuzufügen.
Vorraussetzung ist natürlich, dass Sie die Texte Ihrer Mitarbeiter lesen und die Präsentationen gesehen haben.
Schritt 4 Fördern Sie Arbeitszeiten ohne Unterbrechungen – kein Quatschen zwischen durch
Jede Unterbrechung kostet viel Zeit. Schreiben Sie gerade oder formulieren einen Gedanken, so benötigen Sie mit Unterbrechungen viel länger als ohne.
Mein #Rhetoriktipp schaffen Sie eine Redekultur, in der Redepausen gern gesehen sind.
In zwei Stunden ununterbrochener Arbeit erledigen wir viel mehr und arbeiten konzentrierter. Klare Regeln wie verschlossene Tür heißt „bis die Tür aufgeht keine Unterbrechungen bitte.“
Dazu zählen auch die wohlwollenden Unterbrechungen wie: „Hallo“, „Guten Morgen“, „Wie gehts“.
Schalten Sie auch das Telefon aus und leiten Sie Anrufe auf den AB oder zu einem Kollegen – zum Beispiel dem Empfang, welcher dann Ihre Nachrichten aufnimmt.
Gleiches gilt auch für E-Mails. Einfach später lesen und beantworten.
Ich selbst praktiziere das mit unterschiedlichen Zeitintervallen. Meine E-Mails schecke viermal am Tag, alle 2 Stunden. Dazwischen halte ich meine Abstinenz ein. Zwei bis dreimal pro Woche plane ich Schreibzeiten für Blog-Beiträge, meist 30 Minuten und 60 und 60 Minuten.
Für die Vorbereitung von Seminaren gilt ähnliches. In diesen Zeiträumen stören mich Ablenkungen besonders, dort schalte ich dann das Telefon zum AB weiter und schliesse meine Sozialen Netzwerke – denn auch diese sind Zeitbiebe.
Stellen Sie hier klare Regeln für die Unternehmenskultur auf – Variante A alle haben Ruhezeiten, in denen Sie ungestört arbeiten oder Variante B feste Verhaltensregeln signalisieren Rede- & Kommunikationspause nach außen.
Schritt 5 Führen Sie klare Kommunikationsregeln in Ihrem Team ein
Leben Sie Regeln, die Sie anderen auferlegen.
Motivation und Freude an der Arbeit sind wichtige Aspekte, um das Beste aus Mitarbeitern herauszuholen. Dazu gehören auch klare Kommunikationsregeln. Verunsicherung tritt immer dann auf, wenn Menschen nicht wissen ob sie dürfen oder nicht. Daher sind Verhaltensregeln wichtig und Kommunikationsregeln sind Verhaltensreden. Prägen Sie eine Redekultur in der klare Kommunikationsregeln bestehen.
Nutzen Sie dazu die Potentiale Ihre Mitarbeiter – erstellen Sie diese Kommunikationsregeln gemeinsam als Team – wobei Sie als Vorgesetzter ein Veto-Recht für bestimmte Dinge einführen können.
Folgende Aspekte sind hier denkbar: Ansprache DU versus SIE; Anruf- & Weiterleitungsverhalten; Meetingregeln, ruhige Arbeitszeiten, Informationsweitergabe nach innen und außen und so viels mehr.
Gern unterstütze ich Sie individuell dabei Ihre Kommunikationsregeln in Ihrem Team zusammenzustellen und zu etablieren. Rufen Sie mich einfach: 03385 51 79 39.
Fünf weitere Schritte folgen in einem nächsten Beitrag.
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