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März 16, 2010

Ein sanftes „Nein“ – wortgewaltig!

Tania Konnerth antwortete in Ihrem Zur Startseite Blog bereits vor geraumer Zeit auf die Frage: „Wie sage ich Nein„. In Ihren 5 Tipps zum „Nein-sagen“ greift sie gut strukturiert und praxistauglich die Frage auf: „Warum fällt es mir so schwer Nein zu sagen?“ und gibt wertvolle Hinweise wie wir uns zum Nein vorarbeiten können.

Hier eine kurze Zussammenfassung:

Tipp 1: Analysieren Sie kurz die Situation
Tipp 2: Finden Sie heraus, warum es Ihnen so schwer fällt, „nein“ zu sagen
Tipp 3: Machen Sie sich klar, welchen Preis Sie zahlen, wenn Sie „ja“ sagen
Tipp 4: Erlauben Sie sich „nein“ zu sagen
Tipp 5: Lernen Sie, auf sanfte Art „nein“ zu sagen

Vielen Menschen fällt es wahnsinnig schwer ein „Nein“ konsequent zu formulieren und auch durchzuhalten. Wenn wir uns jedoch vor Augen führen, was uns ein Jahr in manchen Fällen kosten kann, lohnt sich die Investitution am eigenen „Nein“ zu arbeiten. Mit diesem Beitrag greife ich daher die sanfte Art des „Nein-sagens“ auf und konzentriere mich auf Formulierungen. In meinen Seminar zeigt es sich immer wieder, das gerade die genau Wortwahlt so sehr schwer fällt.

Daher meine Empfehlung:

  1. machen Sie sich klar, was das Ja bedeuten würde und freuen Sie sich auf die Konsequenzen, die das Nein mit sich bringen
  2. Üben Sie immer mal wieder „Nein“ zu sagen – laut und mit einem Sparingspartner
  3. Leben Sie sich für den Anfang Standartanworten parat

Hier folgen nun Formulierungshilfen:

„Leider nein“  – so oder ähnlich beginnen viele Menschen, wenn es um ein Nein geht. Meine Empfehlung hier lautet jedoch eine der folgenden Startegien von Frau Konnerth in eigene Worte umzusetzen.

Das Nein begründen

Situation – nicht entschuldigen, sondern erläutern:

Nein, das gehört nicht zu meinen Aufgaben.

Nein, ich bin im Gespräch.

Nein, im Augenblick bearbeite ich eine andere Aufgabe.

Nein, meine Arbeitseinteilung läßt mir keinen Raum für weitere Aufgaben.

Nein, diese Anfrage wird von meiner Kollegin bearbeitet.

Nein, das das gehört nicht zum Leistungsspektrum.

Verständnis zeigen

Situation – Ein Kollege kommt unter Zeitdruck zu Ihnen, aber Ihre eigene Arbeit muss auch erledigt werden und hat Vorrang.

Das hört sich dringlich an. Meine eigene Arbeitsplanung würde mir erst in 3 Tagen Raum lassen Ihre Anfrage zu erledigen. Reicht Ihnen das oder wollen Sie es dann selbst erledigen?

Hier spielt häufig die Zeit eine Rolle und die Anfrage hat sich dann erledigt.

Bedanken

Situation – häufig werden wir in unseren Qualitäten gepriesen und dann fällt ein Nein besonders schwer. So geht es auch anders:

Ich danke für Ihr Vertrauen, gebe zu bedenken, dass ich erst in 2 Wochen/2 Tagen/2 Stunden Zeit habe Ihre Anfrage/Bitte zu erledigen.

Ich danke für Ihr Vertrauen, denke aber dass Sie das auch ganz allein bewältigen können. Meine Zeitplanung läßt mir keinen Raum diese Aufgabe zu übernehmen.

Mit Humor

Dafür bin ich nicht der Typ und gebe deshalb auch keine Ratschläge.

Manchmal reicht auch ein Teil-Nein

Situation – Ein Kollege will, dass Sie Daten eingeben und aufbereiten. Die Dateneingabe ist langwierig, aber in der Formatierung schlägt sie so schnell keiner:

Sofern Sie die Daten selbst eingeben und aufarbeiten, kann ich gern die Formatierung übernehmen. Am Dienstag nachmittag/ in 2 Tagen kann ich das für Sie erledigen.

Gegenangebot machen

Situation – Sie haben alte Aufgaben abgegeben und wollen nicht mehr Aufgaben ausführen, die nicht mehr zu Ihrem Arbeitsfeld gehören.

Sie sind hier im richtigen Haus. Allerdings hat sich mein Arbeitsbereich geändert. Ihr Anliegen wird nun von der Kollegin XY bearbeitet. Gern stelle ich Sie doch oder gebe Ihnen die Durchwahl, was ist Ihnen lieber?

Ertappen Sie sich mal wieder „Ja“ zu sagen, obwohl Ihnen ein „Nein“ lieber ist? Dann gehen Sie in sich und überlegen noch einmal genau warum Ihnen hier das „Nein“ nicht über die Lippen kam. Arbeiten Sie an sich selbst und belohnen Sie sich beim nächsten bewußten „Nein“.

Wer hier persönliche Unterstützung benötigt, kann sich gern an mich direkt wenden und wir finden gemeinsam eine Lösung egal ob im Seminar oder einem Einzeltraining.

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Rednermacherin - Judith Torma


Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

Your Signature

  1. Sehr schöne Aufarbeitung. Ich empfehle noch das Buch: „When I say no, I feel guilty“ von M. J. Smith (Bantam Books Inc.).

    Beste Grüße,
    Thomas Rose

    PS – Im 2. Satz des Artikels hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen: „ist“ => „sie“

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