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August 9, 2010

Blogserie Teil2 – Wissen wovon Sie sprechen

Im ersten Teil haben ich über Grenzen und Nebenkriegsschauplätze geschrieben. Kommen wir heute zum zweiten Teil der Blogserie 13 rhetorische Regeln für Pressekonferenzen . Wissen Sie worüber Sie sprechen!

„Denken ohne Wissen macht den Zufall zum Herrscher.“

Werner Kollath (1892-1970), dt. Bakteriologe

Immer wieder sehe ich, wie Fragen von Journalisten gestellt werden, auf die keine genauen Zahlen genannt werden können oder Firmenchefs werden nach Details von bestimmte Vorgängen befragt.

Hier haben Sie zwei Möglichkeiten – (a) selbst informiert sein (b) einen Experten aus der Firma mitnehmen.

(a) selbst informiert sein

Das mach für Einzelunternehmer oder sehr kleine Firmen noch denkbar sein. Mit mehreren Mitarbeitern, unterschiedlichen Projekten und Spezialisierungen innerhalb einer Firma – undenkbar.

Setzen Sie sich auch wieder Informationsgrenzen. Nur weil danach gefragt wird, heißt es noch lange nicht, dass Sie auch auf alles eine Antwort haben. Gerade in brennzlichen Situationen sind Rateversuche und Schätzungen schädlich.

Denken Sie daran, es ist Ihre Pressekonferenz, Sie haben dazu eingeladen, Sie sind der Chef.

(b) einen Experten aus der Firma mitnehmen

Gerade für Mittelständler ist es wichtig richtige Informationen mit der interessierte Öffentlichkeit zu teilen. Hier gilt es die eigenen Experten langfristig auf solche Aufgaben vorzubereiten. Eine Fachfrau oder Fachman einfach so vor die Kamera oder das Mikrofon zu stecken ist gefärchlich und kann mehr Schaden als Nutzen bringen.

Daher gilt bei komplizierten Themen, einen gut vorbereiteten und fachlich ausgebildeten Experten mit in die Pressekonferenz nehmen.

Warum einen Experten mitnehmen?

Nehmen Sie den Experten mit, weil der im Stoff steht. Nehmen wir an, Sie seien ein Chemieunternehmen, dass an einem neuartigen Stoff arbeitet. Es kommt die Frage auf, wie gefährlich der neue Stoff sei. Oder ob er sich abbauen läßt?

Die Marketingabteilung hat vermutlich hier gründlich gearbeitet und standartisierte Antworten vorbereiten. Glaubwürdig klingt das jedoch in den wenigsten Fällen. Authentischer und damit für viele Hörer glaubwürdiger klingt eine überzeugter Experte.  Hier wird die Reaktionszeit angemessen sein, die Körperhalten mit den Worten übereinstimmen und der Gesamteindruck ein anderer sein, als der des Pressesprechers oder Firmenchefs, der das vielleicht gar nicht so genau weis.

Das Vir-Bonus-Prinzip muss immer gelten

Grundlage muss aus meinem Blickwinkel immer das Vir-Bonus-Prinzip sein – das heißt eine ehrenhafte Grundlage gegeben sein. „Lügen haben kurze Beine“ und das zeigt sich in unserer heutigen Gesellschaft häufig sehr schnell. Investigativer Journalismus liebt es Schwachstellen aufzuzeigen und mit dem Finger in die Wunde zu greifen. Lassen Sie daher alle Wunden intern behandeln, bevor Sie an die Öffentlichkeit gehen.

Ehrlichkeit und Schwindelleien verrät unser Körper und unsere Stimme immer, egal wie sehr Sie daran trainieren oder Sie versuchen auszuschalten.

Fazit

Generell gilt, stellen Sie sich nur den Fragen der Journalisten, wenn Sie selbst oder einer Ihrer Mitarbeiter wirklich gut über den Sachverhalt informiert sind. Schwachstellen werden unter Stress und für die meisten Menschen sind Pressekonefernezen Stress – vermehrt sichtbar. Inhaltliche Vorbereitung ist hier also ebenso wichtig wie in Präsentationen.

Sollten Sie weitere Fragen dazu haben, dann rufen Sie mich einfach an: 03385 51 79 39

Erfahren Sie mehr über die 12 anderen Regeln.

Diese rhetorischen Regeln sind für die bestimmt, die Reden, nicht die die Fragen stellen oder zuhören.

13 rhetorische Regeln für Pressekonferenzen

  1. Grenzen Sie ihr Thema ein – keine Nebenkriegsschauplätze aufmachen
  2. Sprechen Sie nur über Sachverhalte, die Sie vorher recherchiert haben – laden Sie bei unvorbereitenden Fragen zum gesonderten Pressegespräch
  3. Seien Sie zietierbar – kurze prägnante Sätze vorbereiten
  4. wichtige Daten in einer Pressemappe aushändigen, wenn möglich mit Copyright – technisch integriert
  5. Statistiken selbst graphisch aufarbeiten und mit der Pressemappe zur Verfügung stellen
  6. Bildmaterial selbst zur Verfügung stellen
  7. alle obigen Materialien digital zur Verfügung stellen
  8. wichtige Schlagworte in Ihre Sprache aufnehmen und wiederholt einbinden
  9. Verpacken Sie Fakten in Beispiele – Story telling
  10. Setzen Sie einen Moderator in Pressekonferenzen ein – das ist nicht der Firmenchef
  11. Zeichnen Sie Ihre eigenen Pressekonferenzen auf und bewerten Sie sich kritisch – seien Sie Zuhörer
  12. Texte vor Veröffentlichung freigeben
  13. Pressespielgel veröffentlichen

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Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

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