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September 5, 2012

Die Stimme macht Stimmung – vor allem in Webinaren

Vor einiger Zeit machte mich Moniker Birkner mit einem Tweet und einem neckischen Video mal wieder auf sich aufmerksam.

Ja, auch ich habe mich in der Anna wiedegefunden. Das geht nach den Kommentaren wohl sehr vielen Trainern und Dozenten so. Ja, natürlich frage ich mich, ob ich auch zum bestgehütesten Geheimnis meiner Kunden gehöre. Manchmal glaube ich schon. Übrigens mit diesem Titel lockte uns Monika Birkner: Sind Sie das bestgehütete Geheimnis Ihrer Kunden? – Das könnte teurer werden als gedacht.

Auf das Webinar freute ich mich und nahm mir im vollgepacktem September die Stunde Zeit. Für Wissensinput ist immer Zeit.

Frau Birkner erinnerte mich daran, dass viele Begegnungen mit anderen Menschen uns zu neuen  Blogbeiträge anregen. Dieses Webinar regte mich zu einem Blogbeitrag an, der voll und ganz in mein Fachgebiet gefällt.

Webinare leben von der Stimme des Moderators

In den letzten 3 Jahren habe ich ca. 200 Webinare als Teilnehmer besucht und unzählbare Podcats verschlungen. Für mich ist diese neue Art des Lernens sehr gut und animierend.

Allerdings schrecken mich viele Stimmen beim Webinar ab. Inhaltlich hielt mich die Checkliste und der Inhalt im Webinar mit Frau Birkner. Der für mich unnötige Denglisch Wirrwar als auch der Einsatz  ihrer Stimme verwandelten mein Hörvergnügung in Arbeit.

5 Tipps für die richtige Stimme im Webinar

Vorbereitung ist auch hier wie bei vielen anderen Aspekten der Rhetorik der Schlüssel zum Erfolg.

 

1. Testen sie die Technik vor dem Beginn des Webinars – vor allem des Mikrofon

In meinen Präsenzseminaren bin ich immer mindestens 30 Minuten vor dem Seminarbeginn vor Ort. Auch online ist dies möglich. In dieser Zeit ist es sehr wichtig, das Mikrofon für das Webinar zu testen und richtig einzustellen.

  • Abstand zum Mund – ich selbt bevorzuge ein Mikrofon, welches nicht mit einem Headset verbunden ist
  • die Lautstärke – überprüfen Sie bitte die Lautstärke beim Zuhörer – ein Testhörer ist hier sehr wichtig. In Verbindung mit dem Abstand zum Mund kann die Lautstärke während eines Webinars sehr stark schwanken
  • Nebengeräusche am Mikrofon abstellen – klickklack vom Rattern am Headset, das hat einen sehr starken Ablenkungsfaktor

2. Bereiten Sie Ihre Stimme auf das Webinar vor

Wie vieles im Leben, so lässt sich auch unsere Stimme trainieren und ölen wie ein altes Auto.

  • Kaffee, Säfte, Nikotin sind Totsünden vor einem Webinar und jeder anderen längeren Sprechzeit. Damit strapazieren Sie ihre Stimmbänder und Ihren Vokalraum
  • Trinken Sie lieber milde Tees mit hohem Ölanteil oder ganz einfach zimmerwarmen stillem Wasser
  • Reden Sie sich warm – Zungenbrecher sind hier gute Sparringspartner, je nach Geschmack aber auch Gedichte oder Lieder. Wichtig ist, dass Sie mit bewusster Betonung kommen, Pausen beinhalten und zum Einsatz von Körpersprache animiert

3. Während des Redens regelmäßig trinken

So manches Mal habe ich bereits ein müdes Lächeln von Bankquettpersonal erhalten, wenn ich mir mein eigenes Wasser mitbringe. Aber trinken ist mir einfach zu wichtig, um mich auf Unbekanntes einzulassen.

  •  Trinken Sie auch im Webinar ein gutes Wasser, das Sie kennen oder eine der Alternativen. Gewöhnen Sie sich das regelmäßige Trinken an.
  • Wenn Sie viel getrunken haben, ist es natürlich auch wichtig vorher alle Container zu leeren – ein Toilettengang ganz kurz vor knapp sollten Sie daher unbedingt einplanen.

4. Betonung, Resonanz, Pausen, Tempo und Melodie sind Grundpfeiler einer guten Webinarstimme

Monotone, gleichbleibende Stimmen schläfern nicht nur in Präsenzseminaren ein, in Telinaren und Webinaren, aber auch in Telefon- und Videokonferenzen rauben Sie mir oft die Motivation dabei zubleiben.

  • Ihre Stimme ist Ihr wertvollstes Gut – vielleicht noch hochwertiger denn Ihr Inhalt. Ohne die richtige Untermalung ist der beste Inhalt wie eine Schlaftablette.
  • Ihre Stimme muss Akzente setzen, zum Nachdenken einladen, zum Verweilen oder zum Sprint aufrufen.
  • finden Sie heraus, ob Sie über eine tiefe resonante Stimme verfügen oder eher eine hohe, leichte Stimmlage
  • Setzen Sie bewusst Pausen, Ihre Zuhörer benötigen diese zum Nachdenken, mitschreiben und verarbeiten von Informationen – Pausen sind kein Schreckgespenst, sondern willkommene Ruheplätze am Wegrand.
  • Variieren Sie Ihr Tempo – bei Wichtigem langsam und innehaltend, bei weniger wichtigen Details, Häufungen und Aufzählungen ruhig etwas schneller und verdichteter sprechen. Wichtig ist jedoch der Mix!

5. Setzen Sie Akzente und planen Sie den bewussten Einsatz Ihrer Stimme

Jeder gute Redenschreiber geht mit dem Redner das Manuskript durch. Überlegt wann und in welcher Weise Gestik, Mimik, Körpersprache und die Stimme besonders eingesetzt werden muss. Das gilt auch und besonders für Webinare und andere moderne Formen der Wissensvermittlung.

  • Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, wann Ihre Stimme lauter, leiser, schneller, bedächtiger werden muss
  • Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, deshalb empfehle ich Ihnen meine Kategorie Übungsmeister. Gedichte, Fabeln, Kurzgeschichten, aber auch Zungenbrecher und Liedtexte sind wertvolle und einfach zu nutzende Übungsmeister. Das bewusste Lesen bzw. Sprechen steht hier im Vordergrund. Märchen für die Kleinen vorzulesen ist übrigens genauso effektiv – hier haben Sie vor allem auch gleich ein Publikum, ein sehr kritisches sogar.

Eine Stimme kann verführen

Nutzen Sie Ihr Potential und Kapital – ja das ist Ihre Stimme. Videos wie The great Dictator sind eindrucksvolle Beispiele wie sehr  Betonung, Stimmlage und Sprechduktus Menschen beeinflussen.

Ihre Stimme kann Menschen begeistern und ich wünsche allen Webinaranbietern den Mut nicht nur Ihren Inhalt anzubieten, sondern auch Ihrer Stimme eine Chance zu geben.

Mit der Redner-Karte trimmen wir Ihre Stimme gemeinsam für Ihr nächstes Webinar

Wer jetzt Lust auf mehr hat, den lade ich ein, mich einfach anzurufen und vielleicht ist ja mein Angebot der Redner-Karte der Startschuss für Ihre Stimme.

Frage an meine Leser

Wie geht es Ihnen mit der Stimme und Stimmung in Webinaren und online Konferenzen. Wie wichtig ist die Stimme für Sie als Teilnehmer?

 

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Ja, noch einmal ein dickes Dankeschön an Monika Birkner, dass Sie mich zu diesem Beitrag inspiriert hat.

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Rednermacherin - Judith Torma


Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

Your Signature

  1. Liebe Frau Torma,

    herzlichen Dank für Ihren Beitrag und die vielen und wertvollen Tipps. Vor ein paar Tagen habe ich selbst ein Webinar erlebt, wo mich der Redner mit seiner Stimme so gefesselt hat, dass die Zeit wie im Flug verging und mir nicht bewusst wurde, was alles mit der Stimme möglich ist. Ein tolles Lernfeld – und Ihre Tipps werden sicher auf fruchtbaren Boden fallen.

  2. Liebe Frau Torma,

    super Titel, super Tipps.

    Vor ein paar Tagen habe ich selbst ein Webinar erlebt, wo mich der Redner mit seiner Stimme so gefesselt hat, dass die Zeit wie im Flug verging und mir nicht bewusst wurde, was alles mit der Stimme möglich ist.

    Diese Erfahrung wie auch Ihre wertvollen Tipps machen richtig Lust, mich auf diesem Feld weiter zu entwickeln. Herzlichen Dank!

  3. Liebe Frau Birkner!

    Danke für Ihre schnelle Reaktion und ja Ihr Webinar hat mich ermuntert wieder mehr darüber zu schreiben, was ich sehe und höre – jetzt ist es für an der Zeit verstärkt an meiner Zeitorganisation zu feilen, denn oft fehlt mir einfach die Zeit um über spannende Themen zu schreiben oder mal wieder einen Podcast aufzunehmen.

    Wenn Sie wollen, dann lassen Sie uns an dieser Stelle doch zusammenarbeiten, für mich wäre das sicherlich eine Bereicherung!
    Ihre Judith Torma

  4. Liebe Frau Torma,

    ich freue mich sehr, dass Sie wieder ins Schreiben gekommen sind. Denn Sie haben ja etwas zu sagen. Zeit: ja, das ist ein echter Engpass. Doch wo ein Wille ist, ist ein Weg:-)

    Lassen Sie uns doch nächste Woche mal telefonieren.

    Herzliche Grüße
    Monika Birkner

  5. Hallo Frau Torma, Frau Birkner,

    hoffen wir, daß viele Webinar-Anbieter sich Ihre Tipps zu Herzen nehmen!

    Als ausgesprochen visueller Mensch fehlt mir bei Podcasts, Telefonseminaren, Hörbüchern und Co.
    ja immer meine „Lieblings“ebene. Mit meinem Herzblutthema Präsentation ist das bestimmt nachvollziehbar.
    Videos und Webinare finde ich sehr spannend, doch so ganz überzeugt haben sie mich bisher leider noch nicht.
    Und das liegt sehr häufig an monotonen Stimmlagen und fehlender Straffheit in den Aussagen.

    Viel lieber lese ich da immer noch einen knackig formulierten, informativen Text –
    wie Ihren hier oder auch die interessanten Newsletter von Frau Birkner.
    Dabei bestimme ich das Tempo und die Augen sind beschäftigt.

    Nichtsdestotrotz – ein Gedanke, worin die besondere Schwierigkeit bei Webinaren und Videos vielleicht liegt:
    Man startet gefühlsmäßig in einen Dialog. Doch die Interaktion mit den Teilnehmern oder eher Zuhörern findet aufgrund der aktuellen Technik fast nicht statt. Auch die körpersprachliche Rückmeldung über die Aufmerksamkeit fehlt leider völlig.
    Damit dauerhaft lebendig und abwechslungsreich zu sprechen ist eine echte Herausforderung, die der Vertonung eines Hörbuches gleicht. Und das wird aus guten Gründen Profis überlassen.

    Aber mit dem Wissen um diese Hürde, lässt sie sich bestimmt deutlich besser meistern!
    In diesem Sinne vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag.

    …und wie gut, das ich jeden Abend meiner Tochter eine Geschichte vorlese.
    Nicht nur ein liebgewonnenes Ritual, auch ein wundervolles Übungsfeld für den Stimmeinsatz! 🙂

    Herzliche Grüße,
    Nicole Gugger

  6. Liebe Frau Gugger,

    danke schön für Ihren interessanten Diskussionsbeitrag und auch für das nette Feedback zu meinem Business Transformation Letter.

    Mir scheint, in Bezug auf Webinare und Videos steckt noch viel in den Kinderschuhen. Die Technik ist noch nicht ausgereift und verlangt (zu) viel Aufmerksamkeit. Und auch die Durchführenden und die anderen Beteiligten werden noch dazulernen.

    Den Hinweis, dass man gefühlsmäßig in einen Dialog startet, finde ich sehr wertvoll. Darin liegt gerade die Chance dieser neuen Medien. Ich bin überzeugt, dass da noch viel Potenzial ist. An der eigenen Stimme zu arbeiten – auch welchem Weg auch immer – ist sicher eine gute Idee.

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