Wer schreibt hier eigentlich?
Das ist für mich häufig die erste Fragen, wenn ich durch verschiedene Blogs schweife. In den letzten Monaten bin ich zum aktiven Blogleser geworden, nicht im RSS-FEED vielmehr direkt auf den Blogseiten. Bei meinen Stammblogs weis ich mittlerweile wer dahinter steckt. Fliege ich aber nur über einen Blog, so frage ich mich oft, wer schreibt denn hier?
Wie es der Zufall so will, habe ich heute auf zwei meiner Stammblogs Beiträge zum Thema Gravatar bzw. „Wer schreibt hier?“ gefunden.
Natürlich habe ich mir selbst auch die Frage gestellt, wissen meine Blogleser wer ich bin? Die Seiten meines Blogs geben natürlich viel Hintergrundwissen, aber so richtige eine Vorstellung, wer ich bin und warum ich über Rhetorik schreibe? Nein, die weist mein Blog auch nicht aus. Somit habe ich mir selbst eine Hausaufgabe aufgegeben und werde in den nächsten Tagen eine über mich Seite, viel mehr aber noch, eine Kurzinfo über in das Blog einbauen.
Überrascht war ich über die Wirkung meines neuen Gravatars, welches ich seit ca. 3 Wochen nutze. Die Reaktion von anderen Kommentatoren, war in der Tat kürzer, persönlicher und für mich informativer.
Überraschen darf mich das aber nicht.
Predigt die Rhetorik doch seit Jahrtausenden, das Authentizität und Glaubwürdigkeit, neben der Angemessenheit die Gradmesser von Zustimmung oder Ablehnung sind. Umso erstaunlicher, dass es mich fast 3 Jahre beschäftigt hat wie viel Information ich über mich frei geben im Netz bekannt gebe. Ich trenne die private Person und die berufliche Dozentin & Beraterin sehr stark. Das ist der Grund, warum es bisher keine würdige „Über Mich“ Seite oder ähnliches gibt. Allerdings wird sich das in Zukunft ändern.
Glaubwüdigkeit und damit Vertrauen in eine Person sind besonders wichtig, wenn wir Informationen bewerten. Die Idee des Gravatars scheint hier eine hervorragende Lösung zu sein, um folgendes zu erreichen:
- Wiedererkennung einer Person
- ein vertrautes Gesicht – vertraute Zustimmung oder Ablehnung
- Sympatieeffekte – wir entscheiden in wenigen Sekunden, ob uns eine Person gefällt und das entspricht ganz der Natur des Bloglesens
- wir diskutieren mit „richtigen“ Menschen und nicht anonymen Schreibern
- wir antworten in unserem Kommentar auf Kommentare von anderen Menschen mit einem Gesicht
- mit dem Gravatar entsprechen wir eher dem „vir bonus“ Prinzip der Antike – der ethisch – moralische Schreiber, denn wer lügt schon, wenn wir sein Bild daneben sehen?
Ich denke beides hat seinen Vorteil für die Vertrautheit der Leser – das Gravatar und die Vorstellung des Autors. Mehr zu diesem Thema, gerade auch aus dem technischen Blickwinkel gibt es hier: 99 Blog-Tipps (3): Mit Gravatars Vertrauen schaffen und mehr Blogleser bekommen
In diesem Sinne, ich freue mich auf Ihr Gesicht!
Glaubwürdigkeit – das große Thema in der Rhetorik – hören Sie rein:
Glaubwürdigkeit – was wirkt mehr?
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So da haben wir es – mein Bild zum Text! Als Autorin hatte ich auch lange überlegt, jeweils das Gravatar beim Blogbeitrag selbst erscheinen zu lassen, da ich aber die einzige Schreiberin hier auf diesem Blog bin – NEIN. Das wäre zu viel. So wie sehen meine Leser aus?
Avatare und Fotos auf Websites, auch bei den Kommentaren haben schon immer Authentizität gegeben. Anonyme Kommentare werden nicht mehr so gerne gesehen oder eher nicht mehr beachtet, bzw. gelegentlich als Spam eingeordnet…
Zu wissen wer da schreibt, wird immer wichtiger. Gerade wohl auch,weil Blogs mit persönlicher Note oft höher eingestuft werden. Mich würde mal interessieren was große Firmen von dieser Idee halten. Gibt es dann das Firmenlogo bzw. in wie weit stehen dann MA der Firma mit Gesicht da? Schreibt Steve Jobs mit einem Gravatar versehen?