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November 15, 2010

Kairos oder wie es der Zufall will!

Heute morgen noch habe ich überlegt, worüber ich heute im Blog schreibe. Es gab einige Thema, aber schon wieder Flipchart und Präsentationsthemen – ne danach stand mir nicht der Sinn.

Dann kam der Zufall mir zu Hilfe

Ich las diesen  Tweet

Alexandra Graßler gehört zu den Menschen, denen ich gerne auf Twitter folge, da ich hier Anregungen aus einem ganz anderen Gebiet erhalte und weil Sie sehr kurzweilig schreibt.

Der Kairos – wird in der griechischen Mythologie als Gott des rechten Augenblicks beschrieben. Die antiken Rhetoriker griffen diesen Begriff auf und beschrieben ihn auch in den ersten Rhetoriklehrbüchern.

Warum sind „telos“ und „kairos“ für Redner wichtig?



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Nun stellt sich die Frage, warum sind Kairso und Telos wichtig für Menschen, die öffentlich persuasiv reden wichtig. Nun zum einem, der „Telos“ – er beschreibt ein inneres Anliegen, das uns dazu veranlaßt – um es ganz platt zu sagen – unseren Mund aufzumachen. Also ein innerer Wunsch, unsere Überzeugung mit anderen zu teilen. Das allein reicht jedoch nicht. Denn wenn wir auf dem Klo sitzen und unser Anliegen in den besten rhetorischen Künsten vortrag – dann haben wir nicht den richtigen Moment erwischt.

Hier kommt der Kairos – der richtige Moment ins Spiel. Im richtigen, im passenden Moment das richtige zu sagen war, ist und wird für viele Menschen wichtig sein. Denn im richtigen Moment erreichen wir auch Entscheider bzw. Menschen, die wir zu einer bestimmten Handlung animieren wollen.

Die Geschichte des Kairos

Die Anekdote hinter dem Kairos fand ich in wenigen Worten hier bei Alexandra Graßler.Bildquelle

Kairos

In der Antike gab es den altgriechischen Gott des richtigen Augenblicks. Sein Name war Kairos. An seiner Stirnseite hatte er eine prächtige Locke und sein Hinterkopf war kahlgeschoren. Kairos war immer schnell unterwegs und trug Flügel an seinen Füßen. Seine Botschaft war einfach und sehr klar:

‘Wenn der rechte Augenblick für eine Sache gekommen ist, so kannst du mich am Schopfe packen. Lässt du ihn jedoch verstreichen, wirst du ins Leere greifen, da ich bereits an dir vorbei geflogen und am Hinterkopf geschoren bin. So sei dir stets bewusst, dass es den rechten Augenblick gibt und greife zu, sobald er dir erscheint.’

Bedeutung des Kairos für die Rhetorik

Die Bedeutung des Kairos geht dem Rhetorikstudenten schnell über ins Blut und pulsiert dort gleich neben dem Anliegen – dem Telos. „So wie in mir die Flamme brennen muss, die ich in anderen entfachen will“, so muss ich es auch im rechten Augenblick tun.

„Die Gelegenheit am Schopfe fassen“ – das ist von der griechischen Mythologie sogar in unseren Sprachgebrauch herüber geschwappt – daher hoffe ich, dass auch Sie die Gelegenheit haben, durch Ihre Rede Dinge zu verändern und Menschen zur Handlung im richtigen Moment überzeugen.

Wann haben Sie zugegriffen?

Ich lade Sie ein, ihren Kommentar zu hinterlassen, wann Sie den Kairos zu letzt an seiner Stirnlocke erwischt haben. Wann Ihre Rede oder Präsentation auf fruchtbare Ohren stieß und Sie mit Ihrem Beitrag andere animierten aktiv zu werden? Ich freue mich auf Ihre Geschichten….


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Rednermacherin - Judith Torma


Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

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  1. Wie schön, dass Tweets durch ihren Stups ganze Beiträge auslösen können 🙂 Den Gott Telos kannt ich noch gar nicht. Werd ich mich mal näher mit beschäftigen. Hab ich wieder was neues gelernt wie schön.

    Vielen lieben Dank auch für das nette Feedback. Es freut mich sehr, wenn meine Texte gern gelesen werden und das zu hören, tut mir richtig gut.

  2. Hallo Frau Graßler,

    Telos war kein Gott, vielmehr eine Einstellung. In der Rhetorik beschreibt es den Zweck, den Anlaß, die innere Einstellung tätig zu werden. Ja manchmal gibt es günstige Verknüfungen, so wie hier oder doch Zufall?

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