Gestern beim Arzt – nichts war positiv

Alle Eltern werde diese Situation kennen. Impfzeit beim Kinderarzt.

Im Grunde genommen ist unser Kinderarzt super sympatisch und wir schwimmen auf der gleichen Wellenlänger. Nur gestern schwapten die Wellen höher als sonst.

Die Grundimpfung unseres Sprößlings stand auf der Tagesordnung. Wir haben unserem Kleinen erklärt, das die Spritzen ihn schützen und er kleine Helfer bekommt, die ihm bei Krankenheiten helfen werden. Die Begrüßung unseres Kinderarztes gestern:

Heute wird es wohl nicht so doll werden. Heute muss ich mal gemein zu dir sein!

Wo bleibt da denn die positive Kommunikation? Wo das Erklären, warum die Imfpungen wichtig und richtig sind?

Aus rhetorischer – strategischer Sicht bauen wir hier mit diesen Worten eine negativ Verbindung auf. „Ich muss gemein sein“ Welches Kind geht denn dann gerne zum Arzt? Viel wichtiger und aus meiner Sicht richtiger ist es dem Kind klar zu machen, dass wir es schützen. Es hilft übrigens ungemein, wenn Mama und Papa mit guten Beispiel vorangehen.

Sicherlich wollte unser Arzt dem Kleinen nur Mut machen, bediente sich aus rhetorischer Sicht jedoch genau des Gegenteils. Viele Worte haben viel Einfluss. Schauen wir doch genau hin.  Bleiben wir für den Moment bei der Rhetorik.

Unser Gehirn kann nur bestimmte Dinge verarbeiten. Kleine Worte wie: NEIN; KEIN; WENIG; verarbeitet unser Gehirn nicht ignoriert unser Gehirn.

Wenn wir also sagen: „Gute Fahrt und baue keinen Unfall.“ – Versteht unser Gehirn im Prinzip – „baue Unfall“. Von hier bis zur selffullfilling prohpecy ist es nicht mehr sehr weit ein kleiner Schritt.

Wenn der Kinderarzt also sagt ich muss gemein sein, dann verbindet unser Gehirn im weitesten Sinne eine negative Verbindung von Arzt und Spritze und Impfung. Auch Forumulierungen wie  „Es wird nicht weh tun.“ erscheinen mit diesem Wissen in einem ganz anderen Licht. Sagen wir jedoch „alles wird gut“, dann wird es das auch. Sonst hören wir Eltern vermutlich hinterher: „Das hat aber doch weh getan.“

Höhren Sie rein, in meine Beiträge zum Positiven Formulieren. Die Macht der Worte wird an solchen Beispielen immer wieder deutlich. Gern gesehen sind auch Kommentare, die eigene Beispiele bringen.

Wer Lust und Laune hat es einmal selbst auszuprobieren, hier einige Standardsätze:

Baue keinen Unfall

Schneide dir nicht in den Finger

Fall nicht hin

Mach die nicht dreckig

Klecker nicht

Sei nicht immer so langsam

Keine Krümel im Auto

Das war gar nicht so schlecht

Das hätten Sie auch besser gekonnt

Das habe ich schon mal besser gesehen

Kommen Sie nicht zu spät

Fahren Sie nicht so schnell

Vergiß nicht anzurufen

Arbeiten sie nicht so viel

Sei nicht so laut.

Mit etwas Übung formulieren Sie bald positive Sätze und vermeiden die kleinen Worte. Die Auflösung zu diesen Standardsätzen gibt es in einigen Tagen, schauen Sie wieder rein.

Hier bloggt die Rednermacherin

Judith Torma Goncalves ist die Rednermacherin. Die Rhetorik ist ihr Herzensthema. Als Schulsprecherin erste Auftrittserfahrungen, als AuPair den Faible für Debatten entdeckt und im Studium der Rhetorik ein Zuhause gefunden.

Seit 2003 arbeitet die Rednermacherin als Dozentin, Trainerin und Beratering

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Judith Torma Goncalves, M.A. der Rhetorik

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