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November 26, 2012

Auswertung der Umfrage: Darf in Fachvortragen gelacht werden?

Im Oktober stellte ich das erste Mal ein Umfrage des Monats. Ich bin sehr angetan von den Reaktionen und Kommentaren und Diskussionen, die sich daraus ergaben.

Nun aber schön der Reihe nach.

Umfrage des Monats

Ich habe mir vorgenommen, hier auf dem Rhetorikblog jeden Monat eine Umfrage mit starkem Bezug zur Rhetorik an meine Lese zu richten.

Im Oktober frage ich:

Dürfen Fachvortrag zum Lachen einladen?

Hier im Blog habe ich diese Frage an meine Lesergemeinde gestellt, aber auch in verschiedenen Xing-Gruppen.

So kamen keine Reaktionen aus Gruppen, die ich persönlich für sehr relevant hier: Rhetorik bis Dialektik & Besser präsentieren!

Das fand ich persönlich sehr überraschend, sind das doch Fachforen, wo Menschen aufeinander treffen sollten, die sich sehr mit diesem Thema auseinandersetzen. Fachvorträge werden sowohl als Präsentation und Vorträge gehalten. Ob Humor jedoch eingesetzt werden soo, dazu gab es keine Meinung.

In der Weiterbildungsbranche, hier vor allem der Xing Gruppe Ausbildung, Fortbildung, Weiterbildung gab es schon eher Meinungen dazu.

Platte Witze & Lacher auf Kosten der Zuhörer sind tabu

So ließe sich die Grundstimmung am besten zusammenfassung.

Erstaunt hat mich, dass in der Diskussion immer vor geplanten, aufgesetzten und auswendig gelernten Lacheinlage gewarnt wird. Ja auch ich kenne Dozenten, Fachreferenten und Vorgesetzte, die sich Witze, Lacheinlagen und der gleichen vorher überlegen und dann verkrampft einbauen.

Lachen fördernt das Verständnis

Ja Lachen ist gesund, das sagt schon ein altes deutsches Sprichwort. Das es aber das Verständnis fördert, sagen:

Da Lachen und Lernen durchaus ein Traumpaar sind- finde ich, dass auch Fachvorträge zum Lachen einladen dürfen.

Anja Cantzler

 

 

…wenn wir lachen ist das Gehirn äusserst sauerstoffdurchpustet, d.h. wir können uns alles viel leichter merken.
Deshalb ist ein Lachen im Vortrag absolut wünschenswert.
Nicht wünschenswert sind dabei platte Witze oder Lacher auf Kosten anderer.
Das ist die Gratwanderung, die es zu bestehen gilt.

Martina Bloch 

Michael Nothdurft -wertorientierte Organisationsentwicklung-.. warnt jedoch davor, dass Humor kulturell bedingt ist und recht hat er. Ich weis aus eigener Erfahrung wie schwer es ist in einer Fremdsprache humorvoll zu sprechen, also auch mein eigenes Humor- und Unterhaltungsverständnis auf andere Kulturen wie der Amerikanischen, der Portugisischen oder Ungarischen einzustimmen.
Guter Humor hilft; aber das ist oft eine Sache der Kultur.
Also vorher Länderexperten fragen.
Sehr sympatisch und mit meiner absoluten Zustimmung versehen kommentierte Heiner Schwendener Beratung + Bildung, HS-BB.
Bei dieser Frage kommt mir ein Zitat von Clive James, einem Australier in den Sinn:Common sense and a sense of humour are the same thing, moving at different speeds.
A sense of humour is just common sense, dancing.Oder frei übersetzt. Der gesunde Menschenverstand (GMV) und der Sinn für Humor ist das Gleiche, sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegend.
Der Sinn für Humor ist einfach gesunder Menschenverstand der tanzt.
Auch der Hinweis auf die Zielgruppe ist berechtigt. In der Rhetorik spielt das „aptum“, die Angemessenheit eine sehr wichtige Rolle. Daher ist unbedingt zu beachten – „delectare“ – die Unterhaltung, der Humor sind jeweils dem anwesenden Publikum anzupassen.

Lacheln fördert Fachvorträge

Wenn ich diese kleine Umfrage unter meinen Lesern richtig deute, dann stimmen Sie mir zu: Lachen ist gesund und fördert das Verständnis bei Fachvorträgen.

 

Das Humorkochbuch für Trainer

Ich bin gespannt was Sandra Dirks zu diesen Thema sagt

Fazit

Ich beobachte in meinen Seminaren und Einzelcoaching noch immer viel zu selten, dass gelacht wird. Es ist oft zu steif und lustlos.

Mir ist es in meinen eigenen Seminaren sehr wichtig, dass wir uns gut unterhalten, dazu gehört die richtige Atmosphäre, gut gestaltete Unterrichtssequenzen als auch ein Thema frisch und unterhaltsam anzugehen.

Gerade letzte Woche erhielt ich eine Rückmeldung in einem Seminar – „ich dachte es wird langweiliger, so viel gelacht und  gut unterhalten wurde ich schon lange nicht mehr.“

Aber nur Lachen allein bildet noch nicht. Der Inhalt muss natürlich auch auf soliden Grundlagen aufbauen, praxisnah aufbereitet werden und sich schnell und leicht im Alltag umsetzen lassen. Wenn wir diese Kombination erreichen, haben eine gute Ausgangslage, um erfolgreich Fachvorträge zu halten und unsere Zuhörer zu unterhalten.

Frage an meine Leser

Was sagen Sie dazu? Lachen ja oder nein?

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Rednermacherin - Judith Torma


Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

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