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Januar 24, 2011

Rhetorik beginnt im Herzen

Das kann ich nicht. Ich habe eh nichts zu berichten. Die anderen können das eh besser.twitterbild-klein

Diese Bedenken haben viele Menschen, die in meine Seminare kommen. Die Angst nicht genug oder nicht das Richtige sagen zu haben. Ein anderer Einwand lautet häufig, dass es ja nicht das eigene Thema ist. Der Chef einen ja nur geschickt hat. Es gibt viel zu viel zu diesem Thema.

In diesem Beitrag erläutere ich warum Rhetorik im Herzen beginnt.

Rhetorik beginnt im Herzen

Einige mögen jezt widersprechen und sagen nein, es beginnt mit Begabung oder dem Thema oder oder oder oder.

Hier widerspreche ich. Rhetorik beginnt im Herzen! In meiner 12jährigen Arbeit als Dozentin habe ich immer und immer wieder erlebt, wie Menschen aufblühen, weil über eine Herzensangelegenheit reden können.

Finden Sie also einen Punkt, einen Aspekt, eine Sichtweise an dem Thema, was Ihnen so schwer im Magen liegt, der Ihnen gefällt. Ein Gedanke, bei dem Ihr Herz höher schlagt. Rhetorik beginnt im Herzen und strahlt über Ihren ganzen Körper, Ihre Stimme, Ihre Gestik und schaft Stilblüten.

 

Rhetorik strahlt im Herzen und über das ganze Thema

Sobald wir ein Feuer in uns spüren, brennen wir. Dieses Feuer wärmt und gibt uns ein Zuhause. Ein Zuhause für Struktur, Argumentation, Beispiele. Die richtige Wortwahl gesellt sich dann schnell hinzu. Dinge, die wir aus vollem Herzen tun, gelingen meist besser als gezwungene Aktionen. Themen, die in uns brennen, haben uns häufig schon sehr lange beschäftigt. Wir kennen viele Beispiele, sind uns der Vor- und Nachteile bewußt und wissen um den Mehrwert unseres Anliegens.

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Rhetorik aus dem Herzen braucht die richtige Technik

Gerade, wenn uns die Dinge am Herzen liegen, dann brauchen wir die richtige Form, im Fall der Rhetorik die richtige Technik. Begeisterung ist richtig und wichtig – Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit jedoch auch. Wenn wir also im inneren brennen, dann müssen wir lernen den Scheiterhaufen auch richtig aufzubauen, damit sich das Feuer entfalten kann.

Rhetorik mit Herz und Verstand

Sobald Sie das Feuer bei sich benennen können. Fangen Sie an systematisch an diesem Feuer zu arbeiten.

Nutzen Sie die 6 schritte der Rhetorischen Treppe, um sich optimal auf Ihren Redebeitrag vorzubereiten.

1. Thema eingrenzen

Gerade wenn wir uns sehr für etwas begeistern finden wir kein Maß. Daher ist es wichtig das Thema einzugrenzen. Beschränken Sie sich auf Kernthemen und machen Sie sich auch klar, dass wir meist nicht genügend Zeit haben, um über alles reden zu können.  Je besser Sie Ihr Thema auf den Punkt bringen, es also von Nebenkriegsschauplätzen abgrenzen, umso einfacher ist es auch, das nach außen zu vertreten.

2. Gedanken sortieren

Die Stoffsammlung ist der zweite wichtige Schritt in der Vorbereitung.  Dazu gehört ebenfalls sich Gedanken über Ihre Zuhörer zu machen, sich den Ort des Vortrages vorzustellen und sich gedanklich in den Raum zu versetzen. Die Erfahrung hat gezeigt, je besser Sie sich hier vorbereiten, desto einfacher fällt den meisten Menschen die Rede an sich.

Dann wenden Sie sich dem Thema zu. Schreiben Sie dann alle Dinge auf, die Ihnen einfallen. Verwenden Sie dazu die Write&Slide Pads aus der IdeaMEMO Reihe. Dann können Sie jede Fensterscheibe, Tür oder Wand nutzen, um Ihre Ideen festzuhalten. Der Vorteil hier ist, dass die Write&Slide Pads gleich im nächsten Schritt wieder verwenden.

3. Struktur aufbauen

Die Stoffgliederung – die Disposition Ihrer Gedanken ist der Grundstein Ihrer Rede. Sortieren Sie Ihre Gedanken – chronologisch, argumentativ, induktive oder deduktive Beweisführen, Beispiele. Wichtig ist hier, dass andere Ihren Gedanken folgen und nachfolgen können. Nutzen Sie zum Beispiel das Agatha Christy Modell oder den klassischen Fünfsatz – es gibt so viele Möglichkeiten den eigenen Gedanken Form zu geben.

4. Ablesen ist wie ein gemaltes Feuer

Unsere Bundestagsdebatten sind für mich fast immer gemalte Feuer – denn viele werden einfach vorgelesen. Um anderen zu überzeugen, muss jedoch der Funke überspringen und das passiert nur mit der richtigen Formulierung. Cicero soll noch gesagt haben, dass der Griffel der Beste Lehrmeister ist. Für mich ist es das Aufnahmegerät an meinem Mobiltelefon. Formulieren Sie Ihre Gedanken immer und immer wieder aus. Je häufiger Sie eine Rede gehalten haben, desto eher fließen die passenden Worte ineinander.

Sprechen Sie die Rede ein, bzw. Teile Ihres Vortrages. Die Passagen, die Ihnen dann am besten gefallen halten Sie schriftlich fest – so entsteht Ihr Manuskript für die Rede. In Ihrem Kopf prägen sich positive Formulierung, also Sätze, die Ihnen gefallen, ebenfalls ein.

5. Gehirnjogging und Merklisten

Nachdem Sie die passende Struktur und die richtigen Worte zusammengefügt haben prägen Sie sich nun Ihre Rede oder Redebeitrag ein. Wer hier bereits mehrmals vorformuliert hat, dem wird das Einprägen der Rede sicherlich auch leichter fallen. Wichtig ist den Roten Faden beizubehalten. Dafür eignen sich langfristig gesehen Methoden des Gehirnjoggings. Kursfristig helfen Merklisten, wie Aristoteles und Quintilan sie kannten oder die Elefanten-Spickzettel-Methode.

Merklisten lassen sich hervorragend aufgrund von Routinewegen aufbauen, dem Weg zur Arbeit, im Einkaufsladen oder Ihr Büro. Räume, die Sie durch und durch kennen. Dann platzieren Sie gedanklich wichtige Aspekte dort.

6. Der 1. Eindruck zählt, der Letze Eindruck bleibt

In der Redezeit gibt es keine Pause – Volldampf und Konzentration die ganze Zeit über. Nutzen Sie das Lampenfieber als Motoröl für Ihre Rede. Sprechen Sie beton, mit Spannung und dem Feuer, dass in Ihnen brennt. Ein häufiger Fehler ist – ich habe das 1000 Mal geübt und schüttel das aus dem Ärmel. Ja vielleicht in 1000 Krümmeln, die sich Ihre Zuhörer zusammenkrumen müssen.

Der Vortragsmoment beansprucht Ihre ganze Aufmerksamkeit und Konzentration. Hier ist Körpereinsatz und Stimmgewalt gefragt. Schüren Sie das innere Feuer, denn jetzt ist der Moment, an dem der Funke überspringen muss.

Verlassen Sie sich aber auch auf Ihre Intuition – nehmen Sie die Stimmung des Publikums auf und reagieren Sie darauf. Notfall werfen Sie Ihr ganzes Konzept über den Haufen, denn es kommt nicht darauf an einer Technik zu folgen, sondern zu begeistern, fesseln um so zu überzeugen. Dazu gehört, dass Ihre Rede kurzweilig und nicht langatmig wirkt.

Bis zum letzten Moment ist Ihr voller Einsatz gewünscht, denn dieser bleibt in den Köpfen und Herzen Ihrer Zuhörer.

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Wenn Sie das Gefühl haben, in Ihnen brennt dieses Feuer, aber der Funke springt nicht über, dann füllen Sie meinen Reflektionsbogen aus:

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Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

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