MUSS-SOLL-KANN stehen im Trend!
Beim assoziativen Schreiben, legen wir einfach los und schreiben. Um einen hervorragenden Blogbeitrag zu Stande zu bringen, reicht das aber nicht. Jeden falls nicht immer. Gerade bei komplexen oder komplizierten Themen ist es sinnvoller die Informationen zu sammeln, wie ich es im zweiten Abschnitt beschrieben habe.
Im Anschluss folgt dann der spannende Teil, die Vorbereitung. Die Struktur, die Gliederung aber auch die Spannung. Die Antike Rhetorik nennt diesen Vorgang dispositio – Stoffgliederung.
Wie auch bei Reden ist der Anfang besonders wichtig. Klaus Steinke nennt diesen Moment den Ohrenöffner. Die Websprache spricht oft vom Teaser. Dieser textgebundene Hingucker ist wichtig, um den Leser überhaupt zum Blogbeitrag zu bringen. Dieser Ohren- oder in diesem Fall Augenöffner wird dann im RSS-Feed bzw. im Excerpt wie es bei WordPress heißt verwendet. Fachlich sprechen wir hier vom captatio benevolentiae – vom Wohlwollen der Leser. Gleiches gilt übrigens auch für Podcasts – dazu an anderer Stelle mehr.
Nachdem der geneigte Leser also im Text liest, ist es sinnvoll ihm das Lesen zu erleichtern. Peer Wandiger hat in seiner Blogserie bereits einige wichtige Hinweise gegeben, die ich für unseren Zweck filtere:
- Gliederung
- Bilder
- Absätze
- Formatierung
- Links
Beachten Sie also beim Erstellen des Beitrages, dass Sie obige Hinweise beherzigen. Inhaltlich stelle ich Ihnen heute eine ganz einfache Gliederungsform vor:
Es ist wichtig nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel zu schreiben. Denn zu kurz lässt die Leser nicht wieder kommen und zu lang lässt sie nicht verweilen, weil zu anstrengend. Daher empfiehlt sich hier die MUSS-SOLL-KANN Struktur.
MUSS – Konzentration auf das Wesentliche, dass absolute „MUSS“ wird Ihre Leser in kurzer Zeit sättigen
SOLL – Wenn Sie mehr Zeit haben: Zusatzinformationen, Zahlen, Daten, die das Kernverständnis vertiefen können,
„MUSS“ + „SOLL“
KANN – Viel Zeitaufwand, viel Erkenntnis, viel „Hintergrund“, aber nicht selten erschöpfend:
„MUSS“ + „SOLL“ + „KANN“
Ich stimme Peer Wandiger voll und ganz zu, wenn wir merken, dass wir zu viel Stoff für einen Beitrag haben, dann lieber splitten und eine kleine Serie daraus entwickeln. Je pointierter ein Beitrag ist, desto eher lädt er auch zu Kommentaren und zur Diskussion ein.
Weitere Möglichkeiten zur Strukturierung kommen hier natürlich aus dem klassischen Journalismus, lehnen sich eventuell auch an Argumentationsstrukturen wie dem Fünf-Satz an oder der filternden Agather-Christi-Formel, wie Sie Gudrun Fey
proklamiert. Auch die Ohr-Hirn-Herz
nach Klaus Steinke lohnt.
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