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November 10, 2010

Top 10 Powerpoint Sünden

Powerpoint stellt alles in den Schatten, vor allem die Zuhörer.

unbekannter Autor

Mein Wunsch für bessere Powerpoint-Präsentationen

Daher wünsche ich mir mehr Bedacht bei der Auswahl und dem Einsatz von Powerpoint in Präsentationen. Gerade am Wochenende habe ich es selbst wiederholt erlebt. Ein toller Workshop, viel Interaktion, Austausch, Fragen und persönliches Gespräche – dann wird es Sonntagmorgen und Powerpoint tritt auf die Bühne.

In 40 Minuten und 15 Slides ging es um den Einsatz von Powerpoint  – nach nur 15 Minuten sah ich wie die Aufmerksamkeit einzelner nachließ – nach 20 hatten die ersten die Augen geschlossen. Nun mag der Leser sagen: na dann machen Sie doch Ihre Präsentation besser. Ich bin überzeugt, dass die Präsentation bereits sehr gut ist und ich die Aufmerksamkeit meiner Zuhörer halte – dennoch habe ich das Gefühl Powerpoint nutzt sich sehr schnell ab und wird zur Schlaftablette.

In meinem Fall, habe ich eine Schwarzfolie parat gehabt und das Thema Aufmerksamkeit thematisiert – die Kommentare waren erfrischend – Powerpoint ist ein Muss aber kein Vergnügen – jedenfalls für viele. Hier erläutere ich was Sie anders machen können, bzw. auf welche Sündenfalle Sie gefaßt sein sollten.

Bevor ich mit meiner Powerpoint Präsentation begann, fragte ich die Teilnehmer, wann Powerpoint eher behindert als hilft. Hier die Top 10 Powerpoint Sünden aus dem Blickwinkel meiner Teilnehmer.

Top 10 Powerpoint Sünden

 

1 Redner schaut zur Leinwand und nicht zu den Zuhörern – Behindert Interaktion & Dialog mit Teilnehmern

2 Infoflut – zu viele Informationen auf einer Folie – Aufnahmekapazität wird überlastet

3 zu viele Folien im Vortrag – zu wenig Zeit für jede Folie

4 Animationsschlacht – Ablenkung und Verwirrung – Einfachheit ist in

5 Schlechte Bildqualität – damit macht das Zuschauen keinen Spaß und der Ablenkung wird freien Lauf gelassen 

6 Texte 1 zu 1 von der Folie ablesen – dann brauche ich keinen Vortragenden, denn lesen kann ich allein – Powerpoint ist für konzeptionelle Präsentationen gedacht nicht als Vergrößerungslupe für Texte

7 an der Technik klemmt es – die Wartezeit stiehlt Zeit, Aufmerksamkeit und Wohlwollen von den Zuhörern

8 Video- & Tonsequenzen fallen aus – Wissensvermittlung muss anders passieren – oft gibt es keinen Plan „B“ – häufigster Fehler – es gibt keine Audioverbindung zwischen PC und Projektor – der Scart-Kabel überträgt nur Monitorfrequenzen

9 Diagramme werden aus Excel als Bild kopiert – ein Bild lässt sich in einzelnen Stufen jedoch nicht animieren – daher Exceldaten in Powerpoint über Menü einfügen und Diagramme animieren

10 unangemessene Farbgestaltung – richtig ist -was gut lesbar ist

Mit dieser Auflistung habe ich sicherlich keine Weltneuheit veröffentlicht – aber wichtiges in den Mittelpunkt gestellt – den Willen der Zuhörer.

Was wollen Zuhörer & Teilnehmer von Präsentationen?

Ganz klassisch wie in der Rhetorik über – docere, movere, delectare. Sie wollen informiert, emotional berührt und gut unterhalten werden.

Powerpoint bietet hier zwar einige Möglichkeiten – das automatisch Applaus einer Animation oder die einfliegende Spirale sind jedoch nicht der Bringer.

Zuhörer von Powerpointpräsentationen wollen das Gefühl haben mitzumachen und das funktioniert nur in dem Sie als RednerIn die Zuhörer einbeziehen – nicht nur in der Planung, sondern auch in der Präsentation.

Mein Tipp für den Tag: Bauen Sie Pausen in die Präsentation ein und stellen Sie Fragen ans Publikum, lassen Sie Vorhersagen treffen, welche Option am ehesten funktioniert – Sammeln Sie Fragen, die im Moment nicht passen auf dem Parkplatz und räumen Sie den Parkplatz nach der Präsentation leer.

 

Was denken Sie? Welches ist für Sie die größte Powerpointsünde – schreiben Sie einen Kommentar!

 

 

UPDATE: Zu diesem Thema gibt es seit Kurzem ein Webinar bzw. die Aufzeichnung davon. 10 Missgeschicke in Präsentationen. Jetzt ansehen

 

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Rednermacherin - Judith Torma


Judith Torma blogt seit 2007 hier auf dem Rhetorikblog. Als Tübinger Rhetorikerin unterrichtet sie seit 2003 Jahren Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen. Hier auf dem Blog verschenkt Sie Rhetoriktipps und freut sich über den Dialog mit Ihren Lesern & Hörern.

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  1. Sehr gut zusammengefasst.
    Was ich vor allem in großen Unternehmen immer wieder erlebe ist, dass ppt als Dokumentationstool mißßbraucht wird. Da wird soviel Text wie möglich auf die Präsentation gepackt, weil die Präsentation anschließend an die Empfänger zur Dokumentation des Vortrags weitergegeben wird. Und da müssen dann alle Details drin sein. Dagegen kommt man mit den besten Präsentationsregeln nicht an, weil die Vorgesetzten das so wünschen 🙁

  2. @Projektgeschichten!

    Ich empfehle in diesen Fällen, die Notizenfunktion zu nutzen. Dann läßt sich die Powerpointpräsentation interessant, Kopfkino gerecht und unterhaltsam gestalten, und die wichtigen Informationen werden in den Notizen versandt. Einige Firmen waren bereits einsichtig. Kenne dieses Totschlagargument auch – die Bilanz muss halt überprüfbar und rechtsbeständig formuliert sein. Dann empfehle ich jedoch nicht den Einsatz von PPt.

  3. Wer Powerpoint mit mehr als 10 Folien benutzt, hat meistens nichts zu sagen und kann nur selten überzeugen.
    Es ist eine Unsitte geworden, Powerpoint als Vortragsmanuskript zu benutzen.

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